# Ausbildung zum/zur geprüften Nachmittagsbetreuer:in
INHALTSVERZEICHNIS
1. Inhalt
2. Ziele
3. Ideal für
4. Voraussetzungen
5. Abschluss
6. Hinweis/FAQ
7. Häufig gestellte Fragen (FAQ)
8. Förderungen
Inhalt
Als NachmittagsbetreuerIn betreuen Sie Schulkinder im Alter von 6 bis 14 Jahren nach und/oder zwischen dem Unterricht. Sie unterstützen sie in den Lern- und Hausübungsphasen, bieten Ihnen in den Freizeitphasen die Möglichkeit für freiwillige, angeleitete Aktivitäten wie z.B. Sport, Spiele oder kreatives Arbeiten und Sie gestalten die Essenssituationen. Sie begleiten und beaufsichtigen Ihre Kindergruppe im Schulhof, Park oder auf dem Spielplatz und Sie planen und ermöglichen Ausflüge und Exkursionen. Sie fördern die sozialen Kompetenzen der Kinder durch das Lernen von- und miteinander bei den gemeinsamen Aktivitäten, vermitteln und helfen bei der Lösungsfindung in Konfliktfällen, begleiten die individuelle Entwicklung der Kinder und sind damit eine wichtige Bezugsperson für sie.
In dieser Ausbildung erarbeiten Sie sich die dafür nötigen Kenntnisse der Entwicklungspsychologie, Pädagogik, Freizeitgestaltung, Kommunikation, Konfliktlösung, rechtlichen Rahmenbedingungen und des Lehrstoffs der Volksschule. Sie üben die Anwendung dieses Wissens an Situationen aus dem Schulalltag, reflektieren persönliche Einstellungen, lösen Aufgaben in der Gruppe und planen Aktivitäten. Parallel zur Ausbildung absolvieren Sie ein Praktikum im Ausmaß von 60 Stunden (siehe dazu auch die Hinweise).
Die Inhalte der Ausbildung umfassen:
Pädagogisches Grundlagenwissen
* Sie verschaffen sich einen Überblick über die Geschichte und Disziplinen der Pädagogik, die Entwicklung des Schulsystems in Österreich und das aktuelle österreichische Schulsystem.
* Sie lernen verschiedene Erziehungsstile kennen, reflektieren und diskutieren sie, erlernen die Grundlagen und Prinzipien des pädagogischen Führungsstils und üben ihn an Bespielen aus dem schulischen Alltag.
* Sie erarbeiten sich Wissen zu Entwicklungspsychologie (von der Geburt bis zur Pubertät mit Schwerpunkt ab der Schulreife), das Ihnen hilft, entwicklungstypisches Verhalten zu verstehen und altersadäquat damit umzugehen, Kinder kompetent zu unterstützen und auf ihre Bedürfnisse und Interessen einzugehen. Sie üben anhand praktischer Beispiele aus dem Schulalltag, wie Sie zu Aktivitäten motivieren und anleiten und auf Kinder und ihre Anliegen reagieren.
* Sie befassen sich mit Medienpädagogik und lernen, wie Sie Kinder dabei unterstützen, Medienkompetenz zu entwickeln.
* Sie lernen den Lehrstoff der Volksschule kennen, lösen selbst Aufgaben zu Rechtschreibung, Mathematik und Grammatik der deutschen Sprache, um Kinder dabei unterstützen und Fragen zum Lehrstoff beantworten zu können. Sie befassen sich mit Lerntheorie, Lerntypen und Lernmethoden, die Sie Kindern zeigen können.
* Sie lernen die Grundzüge der Montessori- und Naturpädagogik kennen: das pädagogische Bildungskonzept von Maria Montessori und die Naturpädagogik von Joseph Cornell, ihre Konzepte, Ideen und Unterrichtsmittel.
Persönlichkeit und Kommunikation
Sie lernen:
* was selektive Wahrnehmung ist, welche Filter unsere Wahrnehmung steuern, was verbale, paraverbale und nonverbale Kommunikation sind.
* welche Rolle die Sachebene und die Beziehungsebene bei der Kommunikation spielen, was kongruente und inkongruente Kommunikation sind.
* was Selbst- und Fremdbild sind und wie Sie aktiv zuhören.
* die Kommunikationsmodelle von Friedemann Schulz von Thun und Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg kennen und üben, wie Sie diese in der Praxis anwenden.
* wie und warum Störungen in einem Gespräch entstehen und wie sie diese minimieren können.
* wie Sie sich optimal auf GesprächspartnerInnen einstellen und wie Sie Feedback geben.
* wie Sie Konflikte erkennen, ansprechen und Lösungen finden, was Mobbing, Bossing, etc. sind und wie Sie damit umgehen.
* welche Möglichkeiten Sie haben, Ihr eigenes Erzieherverhalten zu reflektieren und wo Sie dabei Unterstützung - wie z.B. durch Supervision - erhalten.
Freizeitpädagogische Grundlagen
* Sie lernen unterschiedliche Organisationsformen und Arbeitsmöglichkeiten im Detail kennen: wie Horte aufgebaut sein können, welche Schulformen es gibt und wie der berufliche Alltag und Tagesablauf dort aussieht.
* Sie erarbeiten sich Grundlagenwissen zu Gesundheit und Ernährung und wie Sie es Kindern vermitteln: was man unter gesunder Ernährung versteht, wie die Ernährungspyramide aufgebaut ist und welche Möglichkeiten der Gesundheitsförderung Sie in der Nachmittagsbetreuung haben. Sie planen ein Projekt wie z.B. eine Woche zum Thema Apfel.
* Sie erarbeiten sich Grundlagenwissen zur Spielpädagogik: Einteilung der Spielformen (Konstruktions-, Wahrnehmungs- und Sinnesspiele, Funktions-, Sprach-, Ball- und Brettspiele), freies Spiel und angeleitetes Spiel, Aufgaben der Spielleitung, Spiele planen und anleiten, Förderpotenzial von Spielen.
* Sie lernen kreative Techniken und Bewegungsangebote für die Freizeitgestaltung kennen.
* Sie lernen, welche Kommunikationskanäle und Kontaktmöglichkeiten Sie für die Arbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten nutzen können: wie Sie Elternabende und Feste mit Eltern gestalten und über Aktivitäten informieren (Programme, Ausflüge, Materialien, Zeiten, etc.).
* Sie arbeiten ein Projekt aus (z.B. zum Thema Medien für eine Hortgruppe im Alter von 8 Jahren, eine Sommerbetreuung mit Schwerpunkt Ballspiele, etc.), diskutieren Aufbau, Umsetzbarkeit und Bildungsziele des Projekts im Kurs und stellen es zu Hause fertig. Das fertige Projekt präsentieren Sie im Rahmen Ihrer mündlichen Abschlussprüfung.
Diversität
* Sie lernen, was Gendermainstreaming und Inklusion in der Pädagogik bedeuten und wie Sie sie in der täglichen Praxis umsetzen. Sie reflektieren eigene Haltungen, Einstellungen und Erfahrungen, lernen, wie Sie stereotypes Rollenverhalten erkennen, stereotype Zuschreibungen vermeiden und Kindern Freiraum lassen.
* Sie lernen diversitätsrelevante Begriffe und Prinzipien des interkulturellen Lernens kennen und verstehen, wie Sie Kinder mit speziellem Förderbedarf unterstützen, welche Arten von Behinderungen und Verhaltensstörungen es gibt und welche Fördermöglichkeiten im schulischen Bereich existieren.
Rechtliche Grundlagen
* Sie machen sich mit der Aufsichtspflicht und Fragen der Haftung vertraut und lernen, wann Verletzungen der Aufsichtspflicht vorliegen. Sie besprechen Fallbeispiele zur Verdeutlichung von Rechten und Pflichten in der Nachmittagsbetreuung.
Ziele
Nach Absolvierung der Ausbildung:
* wissen Sie, welche Entwicklungsschritte Kinder von der Geburt bis zur Pubertät durchlaufen und wie Sie Ihre Kenntnisse der Entwicklungspsychologie anwenden, um Kinder kompetent in ihrer Entwicklung zu unterstützen und auf ihre Anliegen altersadäquat zu reagieren.
* verstehen Sie die Grundlagen des pädagogischen Erziehungsstils, haben Sie anhand praktischer Beispiele seine Umsetzung geübt und andere Erziehungsstile diskutiert und reflektiert.
* können Sie Kinder bei der Entwicklung ihrer Medienkompetenz unterstützen.
* haben Sie den Lehrstoff der Volksschule kennengelernt, selbst Aufgaben gelöst und können Kinder bei Rechtschreibung, deutscher Grammatik und Rechnen kompetent unterstützen.
* kennen Sie Lerntheorien und Lernmethoden und können dieses Wissen praktisch anwenden.
* haben Sie sich einen Überblick über die Geschichte und Disziplinen der Pädagogik, die Entwicklung des Schulsystems in Österreich und das aktuelle österreichische Schulsystem erarbeitet.
* kennen Sie die Grundzüge der Montessori- und Naturpädagogik - das pädagogische Bildungskonzept von Maria Montessori und die Naturpädagogik von Joseph Cornell.
* verstehen Sie die Grundlagen der Kommunikation, was selektive Wahrnehmung ist, welche Filter die Wahrnehmung steuern, was verbale, paraverbale und nonverbale Kommunikation sind, welche Rolle die Sachebene und die Beziehungsebene bei der Kommunikation spielen, was kongruente und inkongruente Kommunikation sind, was Selbst- und Fremdbild sind und wie Sie aktiv zuhören.
* kennen Sie die Kommunikationsmodelle von Friedemann Schulz von Thun und Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg und haben ihre Anwendung geübt.
* wissen Sie, wie und warum Störungen in einem Gespräch entstehen und wie sie diese minimieren können, wie Sie sich optimal auf GesprächspartnerInnen einstellen und wie Sie Feedback geben.
* kennen Sie Kommunikationskanäle und Kontaktmöglichkeiten für Ihre Arbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten.
* haben Sie gelernt, Elternabende und Feste mit Eltern zu gestalten und wie Sie Eltern über Aktivitäten informieren.
* wissen Sie, wie Sie Konflikte erkennen, ansprechen und Lösungen finden, was Mobbing, Bossing, etc. sind und wie Sie damit umgehen.
* wissen Sie, welche Möglichkeiten Sie haben, Ihr Erzieherverhalten zu reflektieren und wo Sie dabei Unterstützung erhalten.
* haben Sie unterschiedliche schulische Organisationsformen und Arbeitsmöglichkeiten im Detail kennengelernt und ein Bild, wie Ihr beruflicher Alltag und Tagesablauf als NachmittagsbetreuerIn aussehen kann.
* haben Sie Grundlagenwissen zu Gesundheit und Ernährung und können es Kindern vermitteln.
* haben Sie Grundlagenwissen zur Spielpädagogik, kennen Sie Spiele, können sie erklären und Kinder beim Spiel anleiten und mit Spielen fördern.
* verstehen Sie die Prinzipien von Gendermainstreaming und Inklusion in der Pädagogik und wie Sie stereotype Zuschreibungen vermeiden und Kindern Freiraum lassen.
* verstehen Sie diversitätsrelevante Begriffe und die Prinzipien des interkulturellen Lernens und wissen Sie, wie Sie Kinder mit speziellem Förderbedarf unterstützen.
* verstehen Sie die Verantwortung, die Sie durch die Aufsichtspflicht haben, wofür Sie haften und was Verletzungen der Aufsichtspflicht sind.
Ideal für
* Personen, die bereits in der schulischen Tagesbetreuung (Ganztagsschule, offene Schule) von Kindern oder im Hort arbeiten und sich eine umfassende Ausbildung aneignen wollen.
* Quer- und NeueinsteigerInnen, die eine pädagogische Ausbildung absolvieren möchten, um in der schulischen Tagesbetreuung (Ganztagsschule, offene Schule) von Kindern oder im Hort zu arbeiten.
Voraussetzungen
* Mindestalter von 17 Jahren bei Beginn der Ausbildung.
* TeilnehmerInnen mit nicht-deutscher Muttersprache müssen Deutsch mindestens auf Sprachniveau B2 beherrschen.
* Bereitschaft zur Selbstreflexion und zur Teilnahme an Gruppenarbeiten und Rollenspielen
* Bereitschaft, Feedback zu geben und zu empfangen.
Abschluss
* Die Ausbildung wird mit einer kommissionellen Prüfung abgeschlossen, die aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil besteht. Die schriftliche Prüfung ist ein Test mit offenen und Single Choice-Fragen, die den gesamten Lehrstoff abdecken. Bei der mündlichen Prüfung präsentieren Sie das Projekt, das Sie während der Ausbildung geplant haben, reflektieren im Rahmen eines Fachgesprächs, was Sie gelernt haben und beantworten Fragen der Prüfungskommission.
* Bei erfolgreichem Abschluss erhalten Sie ein Zeugnis.
* Für die Abschlussprüfung ist eine Anmeldung erforderlich (Buchungs-Nr. 17401). Die Prüfungsgebühr beträgt € 200.-
Hinweis/FAQ
* Informieren Sie sich über die Ausbildung zum/zur NachmittagsbetreuerIn in einer kostenlosen Info-Veranstaltung! In der Info-Veranstaltung erhalten Sie detaillierte Informationen zur Ausbildung, lernen die Lehrgangsleiterin kennen und können Fragen stellen.
* Parallel zur Ausbildung müssen Sie ein Praktikum im Ausmaß von 60 Stunden in einer Nachmittagsbetreuungseinrichtung absolvieren. Den Praktikumsplatz müssen Sie selbst suchen - am besten bewerben Sie sich bereits vor dem Beginn der Ausbildung um einen Praktikumsplatz in einem privaten Hort oder einer schulischen Tagesbetreuung einer Privatschule in Ihrer Nähe.
* Bitte planen Sie für die Ausarbeitung und Fertigstellung Ihres Projekts, das Sie bei Ihrer Abschlussprüfung präsentieren, einen zusätzlichen Zeitaufwand von mindestens acht Stunden ein.
* Wenn Sie die Ausbildung in Wien machen, aber in einem anderen Bundesland arbeiten möchten, informieren Sie sich bitte über eventuelle weitere Anforderungen im Bundesland. Die Gesetze zur Kinderbetreuung sind Landesgesetze, daher können in jedem Bundesland unterschiedliche Anforderungen gelten. Bitte beachten Sie auch, dass die öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen (Kindergärten, Horte etc.) der Stadt Wien (MA10) nur AbsolventInnen der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (bafep21) und die Schulen der Stadt Wien nur AbsolventInnen des HLG Freizeitpädagogik einstellen und auch keine Praktikumsplätze an TeilnehmerInnen anderer Ausbildungen vergeben.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Arbeite ich als NachmittagsbetreuerIn alleine oder im Team?
Je nach der Einrichtung, für die Sie arbeiten, sind Sie für eine Gruppe von Kindern entweder allein verantwortlich oder als AssistentIn für einen Pädagogen oder eine Pädagogin tätig. Die Größe der Gruppe, die Sie alleine oder im Team mit einem Pädagogen oder einer Pädagogin betreuen, variiert je nach der Einrichtung, für die Sie tätig sind, und kann zwischen zehn und 25 Kindern liegen.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Arbeit als NachmittagsbetreuerIn erfüllen?
Gute Voraussetzungen für die Arbeit als NachmittagsbetreuerIn sind Freude an der Arbeit mit Kindern,
Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, Belastbarkeit, Geduld, Stressresistenz, Bereitschaft zu selbstständigem Arbeiten, Einsatzfreude und Flexibilität und Lernbereitschaft für Weiterbildung.
Wo kann ich als NachmittagsbetreuerIn arbeiten?
Als NachmittagsbetreuerIn können Sie in der schulischen Tagesbetreuung von Privatschulen und in privat geführten Horten arbeiten. Bitte beachten Sie, dass die öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen (Kindergärten, Horte etc.) der Stadt Wien (MA10) nur AbsolventInnen der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (bafep21) und die Schulen der Stadt Wien nur AbsolventInnen des HLG Freizeitpädagogik einstellen und auch keine Praktikumsplätze an TeilnehmerInnen anderer Ausbildungen vergeben.
Wie sind die Arbeitszeiten im Beruf NachmittagsbetreuerIn?
Die Arbeitszeiten variieren je nach Betreuungseinrichtung. Zu beachten ist allerdings, dass Nachmittagsbetreuung in vielen Einrichtungen auch während der Schulferien angeboten wird und NachmittagsbetreuerInnen daher nicht dieselben Ferienzeiten haben wie PädagogInnen.
Förderungen
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Letzte Änderung: 12.04.2022 | i |
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